Veröffentlicht: 1991
- Morgen tut es Dir leid
- Zeit an Gott zu denken
- So bin ich
- Das ist Liebe
- Sie haben alles verkauft
- Was ist zu tun?
- Durch die Adern meiner Haut
- Meine Jahre mit Elisabeth Taylor
- Wie kann man sie lieben?
- Eine einfache Lösung
- Ungetröstet
- Cry for Shadow
- Mitleid mit den Dummen
- Judith, mach Deinen Abschluß
Gesang: Bernd Begemann
Gitarre: Karl Allaut
Bassgitarre: Michael Becker
Gitarre: Andreas Mertens
Schlagzeug: Stefan Ulrich
Presseinfo
Wann hat es das letzte Mal eine neue Bande gegeben (und das auch noch in Deutschland), die es schafft eine komplette LP im Studio live einzuspielen? Was man hört, ist, was gespielt wird. Kein Chor gedoppelt, kein Gitarren-“Overdub“, nichts ist geschönt, verändert, gelogen. Und wann hat es das letzte Mal eine Band gegeben, die in jeder Stadt nicht einmal kurz „auf der Durchreise“, sondern 4, 5 und mehr Abende hintereinander und dann auch noch jeden Abend 3 und mehr Sets spielt? Direkt, am Publikum, das folgerichtig auch mehr erwarten darf als Gitarren– und Kleiderständer.
Der Beat, der auf der neuen Antwort-LP „#1“ schlägt, bedeutet nicht „Oldies“ oder etwa „Nostalgie“, nein ganz im Gegenteil: Hier wird Beat (und damit natürlich Rockmusik ganz allgemein) wieder mit „Kurz Knackig Treffend Direkt Gut“ übersetzt. Gefühlvoll statt gefühlig. Sensibel statt Nonsens. Auf den Punkt gebracht, wo andere aufweichen. Und doch: Spielerischer Umgang mit Stilen, Stilbrüchen, Zitaten. Kurz: Antwort
Eine solche Band kann natürlich nur aus Verbündeten, Freunden, Mitverschwörern bestehen. Hier ist kein Platz für „Probenraum-Weltmeister“ mit teuren Anlagen, aber ansonsten „no particular place to go“. Jedes Wort und jede Note ist genau, nichts ist zuviel oder zuwenig. Bernd Begemann, Sänger und Texter der Gruppe, vermeidet jede hohle Phrase, sucht stattdessen immer wieder nach neuen, überraschenden Bildern und Sprach-Einfällen, um seine Inhalte vermitteln zu können. Hat es jemals schin einmal einen Pop-Song gegeben, in dem Worte wie „Steuerhinterziehung“ und „Profitmaximierung“vorkommen und der trotzdem (oder vielleicht gerade deswegen?) als Pop funktioniert?
Hier ist er: „Mitleid mit den Dummen“. Und das ist nur ein Beispiel von vielen. Man höre nur „Zeit, an Gott zu denken“ oder „Judith, mach Deinen Abschluss“ oder „Meine Jahre mit Elisabeth Taylor“… undundund. Diese besondere Qualität findet man hier in jedem Song.
Dazu die Musik: Die Rhythmusgruppe, Fundament jedes Beats und so wichtig: Gerade, ohne Schnörkel, dabei aber mit der Phantasie und dem Einfühlungsvermögen, die so lebendige Musik braucht. Stefan Ulrich am Schlagzeug und Michael Becker am Bass spielen schon seit Jahren zusammen. Unüberhörbar.
Die Gitarren: Was für ein Genuß! Verantwortlich dafür ist kein Geringerer als Karl Allaut, assistiert von Andreas Mertens an der (manchmal sogar ersten) Gitarre.
Karl Allaut, der die LP auch produziert hat, sieht sich als Musiker in einer Tradition, die von Louis Jordan über Gene Vincent und den Beatles bis zu den Clash reicht. Jeder Ton dieses Albums beweist, daß er es geschafft hat, dieser Tradition eine neue Frische zu geben, eine eigene Idee, Spielweise und/oder Haltung.
Die Antwort ist eine Band, kein irgendwie geartetes „Projekt“. Die neue Single „Morgen tut es Dir leid“ und das Album „#1“ beweisen, was möglich ist, wenn man Songs vor die Produktion stellt, wenn man sagt, was man sagen will, wenn man spielt, was zu spielen ist.
So einfach kann es sein.