Veröffentlicht: 2006
- Wir sind fünfzehn
- Ich werde sie finden
- Flackernder Straßenrand
- Auf den schwarzen Schwingen der Nacht
- Immer wieder überrascht
- Haltlos
- Rechtzeitig(Wirklich lange Allee)
- Irgendwie klappt es mit uns (Duett mit Regy Clasen)
- Ich bin noch nicht fertig mit Dir
- Die Anderen
- Sie haben Dich geschickt,um mich zu bestrafen
- Verschließ Dein Herz nicht vor mir
- (Wir sind alle in der)IKEA-Falle
- Unser Sex nach zwei Jahren
- Ein Sportunfall
- Ich bin Mitteleuropa
- Wir sind fünfzehn(Reprise)
- Mit Abstand betrachtet(instrumental)
- Ein Vorschlag: Denk an den Weg
Presseinfo
Bernd sagt:
„Hoffe, ihr mögt es.
Wenn ich es schon nicht selbst erlebt habe, so konnte ich es mir auf jeden Fall vorstellen.
Wenn ich es selbst erlebt habe, blieb ein Schauder.
Traf Thies Mynther auf der Straße, irgendwo in Hamburg/Altona.
Ihr kennt Thies (Chicks on Speed, Phantom Ghost, Stella, Superpunk, Bierbeben usw. ohmeingott usw.).
Er sah wie immer abgerissen und glorreich aus, als wäre er den Häschern des Königs entkommen.
Spendierte ihm einen Fruchtsaft.
Gar nicht lang und wir tauschten Berichte unserer abenteuerlichen Fahrten aus.
„Darum geht es in meinem Leben“, meinte ich.
„Man steckt fest und will raus, dann kommt man raus und findet es ungemütlich, bedrohlich unter freiem Himmel.„
„Ich habe nie festgesteckt“, sagte Thies.
„Ja, aber du bist rastlos, du bist vegetativ gestört!“ sagte ich
„Kann ich nichts Schlimmes dran finden“, sagte Thies.
Ich schmiss Thies ein paar Lieder vor die Füße, bei denen es genau darum ging:
sexuelles Vagabundieren, häusliches Glück, wie eins ins andere übergeht, wie süß und unerträglich beides ist.
„Produzier das!„
„OK.„
In einem Lied wie „Flackernder Straßenrand“ entsteht eine elektronische
Psycho-Landschaft der Rastlosigkeit, der grade-noch-so unterdrückten
Panik.
„Die Anderen“ versetzt den Zuhörer in das emotionale Vakuum eines
Menschen, der sich unfähig sieht, die Verbindung mit einem Gegenüber
herzustellen, ja, sogar unfähig sieht, sich auf sein Gegenüber auch nur
zu konzentrieren.
„Ich bin Mitteleuropa“ suhlt sich in den Klangwelten des frühen
Syntheziser-Pop (The Human League vor den Hits, John Foxx etc.) um
klarzustellen, worin WIR uns hier eigentlich die ganze Zeit lang
gesuhlt haben.
Schön und gut.
Mir fehlten aber noch ein paar Elemente.
Das Ideal, das uns auf Irrwege führt.
Die Verklärung, die Schmuddelkram poetisch rüberkommen lässt.
Die Lösung lieferte…Johannes Heesters!!!
Nicht handfest, aber im Geiste eines solchen Operetten-Schaustückes,
wie es „Auf den schwarzen Schwingen der Nacht“ hoffentlich ist.
Die Lösung lieferte…Hardrock!!!
Oder jedenfalls meine Version davon bei „Immer wieder überrascht“ — nie waren Großstadt-Abschiede schroffer.
Die Lösung lieferte…Anorak-Pop!!!
Beim Titelstück „Ich werde sie finden“ — unschuldig und verlockend wie
eine tropische Abendbrise am Strand, aber geeignet, uns ausgeraubt im
Hafenviertel aufwachen zu lassen.
Bei einigen Schlüssel-Tracks BRAUCHTE ich einfach die beste deutsche
Popgruppe überhaupt, nämlich meine: Die Befreiung brilliert bei
„Rechtzeitig“, „Ikea-Falle“ (Innenarchitektur ist grundsätzlich
faschistoid!) und „Irgendwie klappt es mit uns“. Alles live!
Gleichzeitig gespielt und gesungen!
Beim letztgenannten Lied zusammen mit der anbetungswürdigen Regy Clasen. Einfach geniessen.
Ich nenne es ein Pop-Singspiel.
Denn es ist Pop, es wird gesungen und es ist stellenweise ein wenig verspielt.
Eine „Oper“ würde ich nicht haben wollen — zu pompös, zu gewichtig. Zu LANG, meine Güte.
Die Lieder beschreiben zusammengenommen eine Bewegung, die sich verlangsamt, zum Stillstand kommt und eine 180 °-Drehung.
So kenne ich es und so stelle ich es mir vor.„
Nina sagt: „Bernd hasst es, über sich selbst zu sprechen.
Nein, falsch, er liebt es, aber er musste schmerzhaft lernen, dass es nicht gut rüberkommt.
Deshalb hier ein paar unbestreitbare Fakten für die, denen danach verlangt:
Das hier ist Bernds fünfzehnte CD.
Er war in ein paar Filmen und ist bald in noch ein paar mehr.
Er hatte obskure Fernsehshows beim NDR und eine aus technischen Gründen schwer zu verfolgende Internetshow bei Freenet.
Er macht einen wöchentlichen Podcast, der sich um Filme dreht.
Er bespricht Videospiele in Zeitschriften.
Er spielt hundert Konzerte im Jahr, die Hälfte davon mit seiner Band „Die Befreiung“, die andere Hälfte solo.
Er ist stolz, dass Jasmin Wagner UND die Punkband But Alive seine Lieder singen. Und Die Prinzen. Und Echt. Und noch viele mehr.
Vater der Hamburger Schule. Aber das wisst ihr ja eh.“