Veröffentlicht: 2003
- I Got A Name
- We’ll Know When
- This Road Doesn’t Lead To My House Anymore
- Why Don’t You Love Me
- Lack Of A Lover
- Fade Away
- Thank God I’m A Country Boy
- Till I Get It Right
- When I Wasn’t Making Lots Of Money
- True Love Is Quiet
This Road doesn’t lead to my House anymore

Hand aufs Herz – wen packt sie nicht manchmal auch, die Sehnsucht nach dem idyllischen Landleben? Wenn die Tage kürzer werden und der Stress im dunklen Großstadtbüro größer, dann scheint die Vorstellung doch plötzlich ganz romantisch, eine eigene kleine Farm irgendwo auf dem Land zu haben. Da gibt es Kühe, die im Morgentau glücklich auf der Wiese schlafen, wenn der Bauer sie morgens um fünf zum Melken holen kommt. Da wird die Ernte, bei der die ganze Familie und alle Freunde mithelfen, abends bei Sonnenuntergang begossen. Und da finden später unter leuchtendem Sternenhimmel goldene Herzen zueinander. Kurz: Hier ist das Leben noch echt!
Für diejenigen, die sich gerne ein bisschen Landidylle ins Büro oder nach Hause holen möchten, hat tapete nun einen ganz besonderen Leckerbissen zubereitet: Zwei Hamburger Musiker, die beide auf ihre Weise die deutsche Musikszene wesentlich mitgestalteten, haben einen musikalischen „Ausflug aufs Land“ gemacht: Dirk Darmstaedter und Bernd Begemann.
Während Dirk Darmstaedter in den 80ern mit den Jeremy Days der deutschen Popmusik eine neue Bedeutung gegeben hat, legte Bernd Begemann mit seiner Band „Die Antwort“ den Grundstein für das, was man heute „Hamburger Schule“ nennt. Beide sind mittlerweile aktive Solomusiker, die allerdings doch recht unterschiedliche Dinge machen. Deswegen ist an dieser Stelle die Frage durchaus legitim: Warum bringen Dirk Darmstaedter und Bernd Begemann eine gemeinsame Platte raus? Kennengelernt haben sie sich Mitte der 80er, denn sie hatten den gleichen Freund und Bernd & Dirk aufm LandManager und probten bzw. machten Aufnahmen im Hafenklang Studio. Doch neben dem gemeinsamen Manager undStudio verband sie zusätzlich die gleiche Passion für endsechziger/mittesiebziger US Country/Singer-Songwriter Pop, wie dem von Jim Webb, John Hartford, Glen Campbell und Jim Croce. Seitdem wollten sie immer schon mal was zusammen machen und waren ihre jeweiligen Gäste bei Auftritten des anderen. Da wurBernd & Dirk aufm Land 2den dann gemeinsam Songs wie „Wichita Lineman“ oder „Pretty little Bunny with the Powder-Puff-Tail“ performed und vom Publikum geliebt.
Auf „This Road doesn’t lead to my House anymore“ gibt es nun sowohl Coversongs wie „Why don’t you love me“ von Hank Williams oder „I got a Name“ vom großen Jim Croce als auch sechs neue Stücke (drei von Dirk und drei von Bernd). Und die klingen keineswegs nach Kuhstallrock frisch von der Weide, sondern eher nach Kornfeld-Melancholie, von der man gesunde rote Wangen bekommt. Countryesker Singer-Songwriter-Pop mit einer Prise Sehnsucht. Dabei sind die Songs mit der ganz eigenen Note des jeweiligen Künstlers versehen. Und auch wenn die Lieder manchmal von traurigen Dingen handeln, merkt man ihnen den Spaß an, den die Musiker an dieser Platte hatten. Denn darum ging es hier: Um Spontanität und Spaß. Zusammen mit einer charmanten Band (Folke Jensen an Dobro und Slide Guitar, „Besser“-Drummer Lars Plogschties, Kai Dorenkamp an Orgel/Piano und der legendäre Jazz-Kontrabassist Thomas Biller) wurde souverän musiziert. Und das hört man eben.
Im Dezember/Januar wird es auch eine kleine Tour geben, und zum Release Ende Oktober ist ein gemütlich-rustikaler Showcase in Hamburg geplant. Weitere Infos folgen unter tapeterecords.de. Also, schon mal die Gummistiefel aus dem Schrank geholt, Stroh ins Haar gestreut und „Thank God I‚m a Countryboy“ gesungen.
(tapete records/indigo CD 30382)
Veröffentlichung: 03.11.2003