Dirk Darmstaedter & Bernd Begemann – This Road Doesn’t Lead to My House Anymore

Dirk Darmstaedter & Bernd Begemann - This Road Doen't Lead to My House Anymore

Veröffentlicht: 2003

  1. I Got A Name
  2. We’ll Know When
  3. This Road Doesn’t Lead To My House Anymore
  4. Why Don’t You Love Me
  5. Lack Of A Lover
  6. Fade Away
  7. Thank God I’m A Coun­try Boy
  8. Till I Get It Right
  9. When I Wasn’t Making Lots Of Money
  10. True Love Is Quiet

This Road doesn’t lead to my House anymore

Dirk & Bernd beim Show­ca­se
Dirk & Bernd beim Show­ca­se

Hand aufs Herz – wen packt sie nicht manch­mal auch, die Sehn­sucht nach dem idyl­li­schen Land­le­ben? Wenn die Tage kür­zer wer­den und der Stress im dunk­len Groß­stadt­büro grö­ßer, dann scheint die Vor­stel­lung doch plötz­lich ganz roman­tisch, eine eigene kleine Farm irgendwo auf dem Land zu haben. Da gibt es Kühe, die im Mor­gen­tau glück­lich auf der Wiese schla­fen, wenn der Bauer sie mor­gens um fünf zum Mel­ken holen kommt. Da wird die Ernte, bei der die ganze Fami­lie und alle Freunde mit­hel­fen, abends bei Son­nen­un­ter­gang begos­sen. Und da fin­den spä­ter unter leuch­ten­dem Ster­nen­him­mel gol­dene Her­zen zuein­an­der. Kurz: Hier ist das Leben noch echt!

Für die­je­ni­gen, die sich gerne ein biss­chen Lan­d­idylle ins Büro oder nach Hause holen möch­ten, hat tapete nun einen ganz beson­de­ren Lecker­bis­sen zube­rei­tet: Zwei Ham­bur­ger Musi­ker, die beide auf ihre Weise die deut­sche Musik­szene wesent­lich mit­ge­stal­te­ten, haben einen musi­ka­li­schen „Aus­flug aufs Land“ gemacht: Dirk Darm­sta­ed­ter und Bernd Begemann.

Wäh­rend Dirk Darm­sta­ed­ter in den 80ern mit den Jeremy Days der deut­schen Pop­mu­sik eine neue Bedeu­tung gege­ben hat, legte Bernd Bege­mann mit sei­ner Band „Die Ant­wort“ den Grund­stein für das, was man heute „Ham­bur­ger Schule“ nennt. Beide sind mitt­ler­weile aktive Solo­mu­si­ker, die aller­dings doch recht unter­schied­li­che Dinge machen. Des­we­gen ist an die­ser Stelle die Frage durch­aus legi­tim: Warum brin­gen Dirk Darm­sta­ed­ter und Bernd Bege­mann eine gemein­same Platte raus? Ken­nen­ge­lernt haben sie sich Mitte der 80er, denn sie hat­ten den glei­chen Freund und Bernd & Dirk aufm Land­Ma­na­ger und prob­ten bzw. mach­ten Auf­nah­men im Hafen­klang Stu­dio. Doch neben dem gemein­sa­men Mana­ger und­Stu­dio ver­band sie zusätz­lich die glei­che Pas­sion für endsechziger/​mittesiebziger US Country/​Singer-​Songwriter Pop, wie dem von Jim Webb, John Hart­ford, Glen Camp­bell und Jim Croce. Seit­dem woll­ten sie immer schon mal was zusam­men machen und waren ihre jewei­li­gen Gäste bei Auf­trit­ten des ande­ren. Da wur­Bernd & Dirk aufm Land 2den dann gemein­sam Songs wie „Wichita Line­man“ oder „Pretty little Bunny with the Powder-​Puff-​Tail“ per­for­med und vom Publi­kum geliebt.

Auf „This Road doesn’t lead to my House any­more“ gibt es nun sowohl Cover­songs wie „Why don’t you love me“ von Hank Wil­liams oder „I got a Name“ vom gro­ßen Jim Croce als auch sechs neue Stü­cke (drei von Dirk und drei von Bernd). Und die klin­gen kei­nes­wegs nach Kuh­stall­rock frisch von der Weide, son­dern eher nach Kornfeld-​Melancholie, von der man gesunde rote Wan­gen bekommt. Coun­tryes­ker Singer-​Songwriter-​Pop mit einer Prise Sehn­sucht. Dabei sind die Songs mit der ganz eige­nen Note des jewei­li­gen Künst­lers ver­se­hen. Und auch wenn die Lie­der manch­mal von trau­ri­gen Din­gen han­deln, merkt man ihnen den Spaß an, den die Musi­ker an die­ser Platte hat­ten. Denn darum ging es hier: Um Spon­ta­ni­tät und Spaß. Zusam­men mit einer char­man­ten Band (Folke Jen­sen an Dobro und Slide Gui­tar, „Besser“-Drummer Lars Plogschties, Kai Doren­kamp an Orgel/​Piano und der legen­däre Jazz-​Kontrabassist Tho­mas Bil­ler) wurde sou­ve­rän musi­ziert. Und das hört man eben.

Im Dezember/​Januar wird es auch eine kleine Tour geben, und zum Release Ende Okto­ber ist ein gemütlich-​rustikaler Show­case in Ham­burg geplant. Wei­tere Infos fol­gen unter tape​te​re​cords​.de. Also, schon mal die Gum­mi­stie­fel aus dem Schrank geholt, Stroh ins Haar gestreut und „Thank God I‚m a Coun­try­boy“ gesun­gen.

(tapete records/​indigo CD 30382)
Ver­öf­fent­li­chung: 03.11.2003