Dokumentarfilm von Bastian Günther,
Deutschland 2004
3sat
Länge: 57 Minuten
Erstausstrahlung
Bernd Begemann, geboren 1963 in Bad Salzuflen, lebt seit Ende der 80er Jahre als Liedermacher in Hamburg. In seinen Liedern erzählt er von den kleinen Geschichten, die der Alltag schreibt, vom Leben in der Mittelmäßigkeit, von deutschen Kleinbürgern und ihren Gewohnheiten. Ohne zynisch oder besserwisserisch zu sein, sondern mit einem liebevollen Blick fürs Detail, beschreibt er Spießertum, Vorstadt-Tristesse und Langeweile, aber auch Träume, Sehnsüchte und kleine Ausbrüche. Während seiner Auftritte, die er allein mit seiner Gitarre und einigen elektronischen Hilfsmitteln bestreitet, bewegt er sich spielend zwischen großartigen Entertainerqualitäten und melancholischer Schwermut.
Er gibt jedes Jahr bis zu hundert Konzerte, sowohl in größeren Hallen als auch in Jugendzentren und Studentenkneipen – von Hamburg bis Österreich, vom Ruhrgebiet bis Güstrow. Dass seine tägliche Routine oft eher dem Lebens eines Handlungsreisenden als dem eines Rockstars gleicht, findet seine Entsprechung auf verhalten selbstironische Weise in den Inhalten seiner Lieder.
Bastian Günther, geboren 1974 und seit 2000 Regie-Student an der Deutschen Filmund Fernsehakademie Berlin (DFFB), hat Begemann zwei Wochen auf einer seiner vielen Touren beobachtend begleitet. Dabei hat er keinen typischen Konzertfilm realisiert, sondern ist seinem Protagonisten filmisch nachgegangen. Dazu lässt er Gespräche mit Bernd Begemann und Aufnahmen von dessen Live-Auftritten mit assoziativen Alltagsbeobachtungen in Fußgängerzonen und Reihenhaussiedlungen in Dialog treten.