mein bedrücktestes konzert fand am abend des …

https://www.youtube.com/watch?v=Kk-lLptTkNo

mein bedrücktestes konzert fand am abend des 11.9.2001 in marburg statt…nach einer diskussion mit den veranstaltern und den spärlichen besuchern. während jenes auftrittes waren die lieder keine zuflucht, keine ungetrübte freude wie sonst. etwas übles war in gang gesetzt worden, jeder anwesende spürte das. trotzdem, dachte ich, es ist immer besser, zu singen, als nicht zu singen. es ist mein privileg als sänger, als gastgeber, als performer meine gäste und zuhörer zu unterhalten, zu trösten, zu erfreuen. ich denke das heute mehr denn je, aber am samstag in essen konnte ich meinen eigenen ansprüchen wohl nicht genügen. schon auf dem weg von frankfurt hörte ich im radio von den geschlossenen einkaufszentren, den vereitelten anschlägen etc. ich fuhr erstmal auf einen rastplatz und setzte mich auf die kühlerhaube, unfähig, die erste frühlingssonne zu genießen. hatte ein übles gefühl, mann, als hätte mich etwas EINGEHOLT. da, du kannst nicht einfach abhauen, du kannst deine spur nicht verwischen. der böse, schwarze killerigel ist schon da, dummer hase.
im „grend“ am samstag wirkte ich wohl etwas fahrig…das war bestimmt fehlgeleiteter übereifer…alles leichte, heitere fühlte sich deplaziert an… ich erinnere mich an eine szene aus der „glenn miller story“ : die macht der fröhlichen swing-musik trotzt der bedrohung, bricht den terror der v1-raketen. die musik darf nicht aufhören, die musik wird triumphieren, daran glaube ich. manchmal bin ich aber ratlos und durcheinander, genau wie ihr. entschuldigung, dass ich in essen nicht gut genug war, mich zusammen mit euch über die umstände zu erheben. https://www.youtube.com/watch?v=Kk-lLptTkNo